Feinstaubalarm in Stuttgart
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Stuttgart möchte die Umweltbelastung durch Luftschadstoffe weiter senken. Trotz Umweltzone, Durchfahrtsverboten für LKW, Ausbau des Fahrradnetzes oder Verbesserung des ÖPNV werden die Grenzwerte für Feinstaub- und Stickstoffdioxide in der Schwabenmetropole immer wieder überschritten. Aus diesem Grund haben die Landeshauptstadt, das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur und das Regierungspräsidium den Feinstaubalarm eingeführt. Dieser ist eine Maßnahme des im Juli 2015 vorgestellten Konzepts zur Luftreinhaltung für die Landeshauptstadt Stuttgart. Ab Januar 2016 wird der Alarm ausgelöst, sobald der Deutsche Wetterdienst schadstoffträchtige Wetterlagen meldet. Ab dann gilt es für jeden Ortsbewohner oder Pendler selbst zu entscheiden, wie hoch sein Umweltbewusstsein ist und ob er sein Auto stehen lässt und stattdessen auf das Fahrrad oder den ÖPNV umsteigt. In Deutschland ist Stuttgart bislang die erste Stadt, die den Feinstaubalarm auslöst.
Feinstaubalarm bei austauscharmen Wetterlagen

Wenn an mindestens zwei aufeinanderfolgenden Tagen ein extrem eingeschränktes Austauschvermögen der Atmosphäre bzw. eine austauscharme Wetterlage herrscht, wird der Feinstaubalarm ausgelöst. Diese Wetterlagen treten besonders in der kalten Jahreszeit auf. Sie entstehen zum Beispiel bei fehlendem Regen bzw. Schneeregen, ungünstig stehendem Wind, nächtlicher Bodeninversion, flacher Mischungsschicht tagsüber oder geringer Windgeschwindigkeit.
Die Kessellage der Stadt lässt wenig Luftbewegung zu. In den höher liegenden Luftschichten befindet sich Warmluft, die das Aufsteigen von kalter Luft vom Boden verhindert. Das führt dazu, dass sich die belastete Luft nur schwer verdünnen kann. Dadurch können die Grenzwerte überschritten werden. Für den Feinstaubalarm müssen bestimmte Kriterien gleichzeitig auftreten.

Umweltfreundliche Verkehrsalternativen nutzen
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten das Autofahren zu umgehen. Nutzen Sie doch öfter den öffentlichen Nahverkehr, fahren Sie mit dem Fahrrad oder gehen Sie zu Fuß. Wenn es doch mal nicht ohne Kfz geht, bietet sich die Gelegenheit einer Fahrgemeinschaft. Somit reduzieren Sie ebenfalls die Feinstaubbelastung. Neben Ihrem Bekanntenkreis können Sie den passenden Mitfahrer auch über Vermittlungsbörsen im Internet finden.
Haben Sie schon mal über die Anschaffung oder Ausleihe eines Elektrofahrzeugs nachgedacht? Seit dem 1. November 2015 dürfen die umweltfreundlichen E-Autos mit einem E-Kennzeichen in Stuttgart unter anderem auf allen öffentlichen gebührenpflichtigen Parkplätzen kostenlos abgestellt werden. Sie können auch ein Elektroauto mieten. Es werden insgesamt 500 Elektrosmarts in der baden-württembergischen Hauptstadt angeboten. Eine weitere Alternative ist ein E-Taxi. Sagen Sie der Taxizentrale, dass Sie gerne mit einem Elektrotaxi fahren möchten.
Wenn es die Arbeitsstelle erlaubt, dann gestalten Sie Ihre Arbeit flexibel. Zum Beispiel können Sie früher oder später zur Arbeit fahren oder mal einen Tag von zu Hause aus arbeiten. So wird gleichzeitig auch der ÖPNV entlastet. Fahren Sie in Ihrer Freizeit normalerweise häufig mit dem Auto? Versuchen Sie auch hier auf umweltfreundliche Alternativen umzusteigen oder erkunden Sie Ihren Stadtteil. Überlegen Sie sich, was Sie in ihrer Umgebung für Freizeitaktivitäten machen können. Der Feinstaubalarm bringt Vergünstigen mit sich, etwa bei den Tickets für öffentliche Verkehrsmittel oder den Kosten für ein E-Auto Verleih.
Auch die Holzverbrennung trägt einen wesentlichen Anteil an den Feinstaub-Emissionen. Besonders auf „Komfort-Kamine“ sollte während des Alarms verzichtet werden. Diese dienen weniger der Wärmeerzeugung als der Gemütlichkeit, da sie häufig als Zusatzheizung eingesetzt werden. Das gilt allerdings nicht für Wohnungen, die ausschließlich Einzelraumbeheizung nutzen.
Alarm wird frühzeitig bekannt gegeben
Die Bürger erfahren auf der Internetseite von Stuttgart etwa eineinhalb Tage im Voraus vom Feinstaubalarm. Außerdem wird die Warnung im Verkehrsfunk durchgegeben und über Anzeigetafeln an den innerstädtischen Ein- und Ausfahrtsstraßen veröffentlicht. Auch über die sozialen Netzwerke Facebook bzw. Twitter und in den Medien wird der Alarm angekündigt.
Verbindliche Maßnahmen als Alternative
Die Stadt erhofft sich durch den Feinstaubalarm eine bessere Luftqualität. Um das zu erreichen, muss die Stadtbevölkerung an einem Strang ziehen. Sollte die erwünschte Wirkung nicht erzielt werden, wäre eine mögliche Folge, dass ab 2018 verbindliche ordnungsrechtliche Maßnahmen gelten. Eine mögliche Alternative wäre, dass die Einfahrt nur den Fahrzeugen gewährt wird, in denen mindestens zwei Personen sitzen. Der Verkehr könnte auch reduziert werden, indem nur noch Autos mit gerader oder ungerader Zahl im Kennzeichen die Stadt befahren dürfen. Elektroautos dürfen weiterhin überall ohne Einschränkung fahren.
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20. Januar 2016 @ 00:18
Schwachsinn!!!!
Wann werden endlich die Leute verboten die alles Verbieten wollen.
Warum nutzt die viel gelobte U(nsinn)mweltzone denn nichts? normalerweise sollte die Luft doch dadurch einem Kurort gleichen.
Ach ja richtig, das böse Auto ist nur zu einem kleinen Teil für den Weltuntergang verantwortlich, zu dumm das die Ökospinner sowas immer vergessen.
Aber Baden Würtenberg wollte ja die Grünen Spinner.
Nun sollten am besten ALLE dort zu Fuß gehen.
Finde es erbärmlich das ÖPNV und Laufen oder gar ein Taxi als sinnvolle Alternative angesehen werden.
Elektro(schrott)autos sind auch alles andere als Top. Lediglich als Zweitwagen zu gebrauchen und nur Sinnvoll für Kurzstreckenberufspendler.
Die Batterietechnik wird niemals so gut sein (von Emotionen will ich gar nicht anfangen) wie ein Verbrennungsmotor. Wenn doch dann in frühestens 30 Jahren harter Entwicklungsarbeit.
Aber die Zeit bis dahin werden uns durch bescheuerte Gesetzte und Verbote noch schmackhaft gemacht.
22. September 2016 @ 10:36
Absoluter Blödsinn, den sie da verzapfen. Elektroautos haben noch mit fehlenden Betankungsstellen zu kämpfen und auch die Batterieleistung ist noch etwas gering.
Aber es werden immer größere Fortschritte auf diesem Gebiet gemacht!
Es mag sein dass das Auto vergleichbar geringen Schadstoff ausstößt, neben einem Kraftwerk. ABER die Masse machts. Und immer mehr Bekloppte fahren wegen 500m mit dem Stadt-SUV (der dümmsten Kategorie von PkW die es gibt!!!) zum Einkaufen.
Und ihre Hubkolbentransportkäfige haben jetzt schon Klangaktuatoren, um das Motorgeräusch ansprechender zu machen oder zu simulieren. Also können wir das auch ins Elektroauto einbauen. Emotionalität gerettet.